Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Seit 115 Jahren wird weltweit auf Frauenrechte und die Gleichberechtigung der Frauen bei Wahlen, im gesellschaftlichen und beruflichen Leben aufmerksam gemacht. In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht – und auch die tatsächliche Gleichstellung hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Seit Einführung der festen Geschlechterquote von 30 Prozent ist der Frauenanteil in Führungspositionen gestiegen. Im Branchenvergleich am stärksten vertreten sind Frauen in den Führungspositionen des Gesundheitswesens mit einem Anteil von 37,1 Prozent. Auch der Hersteller von Medizinprodukten medi fördert seit Gründung des Unternehmens vor über 70 Jahren Frauen und ihre berufliche Weiterentwicklung.
Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft wächst kontinuierlich, bleibt aber immer noch weit hinter dem Anteil von Männern zurück. Dies geht aus dem jüngsten Bericht des Bundesfamilien- und des Bundesjustizministeriums hervor, der am 11. Januar veröffentlicht wurde. Dazu Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann: „Deutschland braucht mehr Frauen in Führungspositionen. Transparenz in Bezug auf die Wirkung der bereits getroffenen Maßnahmen ist dabei hilfreich, denn sie befördert den Kulturwandel in Unternehmen und Verwaltung (…) Der Kulturwandel ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Doch nicht nur ein Kulturwandel ist in vielen deutschen Unternehmen notwendig, auch ein grundsätzliches Umdenken und Arbeiten an den eigenen Vorurteilen – für Männer wie Frauen gleichermaßen.
Frauen als Basis des Erfolgs
Werte und Denkweisen, die bei medi seit Jahrzehnten fest verankert sind. Bereits seit über 70 Jahren ist das Familienunternehmen in der Hilfsmittelbranche aktiv und ist einer der führenden Hersteller medizinischer Hilfsmittel. Seit jeher sind kluge Köpfe und frische Ideen die Basis stetigen Erfolgs, um das Produkt- und Leistungsportfolio konstant zu erweitern. Einen elementaren Beitrag an dieser Erfolgsgeschichte haben von Anfang an weibliche Mitarbeiterinnen geleistet, von denen viele im Lauf der Jahre die Erfolgsleiter nach oben geklettert sind. HR-Leiterin Kerstin Heim erklärt: „Die Gesundheitsbranche ist ein spannendes Aufgabenumfeld und bietet langfristige Perspektiven. An meiner Arbeit liebe ich vor allem den Umgang mit Menschen und diese unglaubliche Vielfältigkeit – jeden Tag zu beobachten, wie ‚medianer‘ sich entfalten und entwickeln und mit ihren Herausforderungen wachsen. Ich tauche immer wieder in neue Rollen ein, von der Strategin über die Projektleiterin, Personalentwicklerin hin zur Motivatorin oder Verhandlungspartnerin. Gepaart mit den unterschiedlichen Charakteren im Unternehmen ist das meine Leidenschaft.“
Seit Jahrzehnten der Firma treu geblieben
Im Juli 2018 hat Kerstin Heim die Leitung der Unit Human Resources übernommen. Bei medi ist sie bereits seit 1995 und durchlief die unterschiedlichsten Bereiche: Assistenz Forschung & Entwicklung, Qualitätsmanagementbeauftragte, Personalreferentin, Projektleiterin. „Ich war lange im Bereich Technik tätig, daher schlägt mein Herz natürlich auch stark für Produktion und Logistik. medi hat mir immer wieder neue Karriereoptionen und spannende Aufgabenfelder eröffnet – sowohl in Sachen Führung als auch fachlich. Doch nicht nur Karriere zu machen, war mir wichtig, ein ganz zentraler Punkt für meine Treue sind die ‚medianer‘.“
Gretchenfrage: Kinder oder Karriere?
Während Männer ab 30 Jahren eine Führungs- oder Fachkarriere anstreben, ist dieses Alter für Frauen oft der richtige Zeitpunkt, um über Kinderplanung nachzudenken. Leider herrscht in vielen Unternehmen immer noch ein „Alles-oder-nichts-Denken“ – entweder Frauen entscheiden sich für das Muttersein oder die Karriere, beides scheint oft nicht möglich. Für Kerstin Heim ist vor allem eines der Schlüssel, damit es in der Praxis funktionieren kann: „Kommunikation und Vertrauen ist das A und O, um eine gute, individuelle Lösung für alle Beteiligten zu finden. Natürlich ist es nicht immer einfach, nach einer längeren Pause wieder in den Beruf einzusteigen, und auch Rahmenbedingungen spielen eine Rolle, aber die Firma hat schon während meiner Elternzeit flexibel mit mir die Rückkehr in den Beruf geplant. Ich bin zunächst mit einer Fachkarriere wieder eingestiegen und dann zurück in die Führung gegangen – das hat sich für beide Seiten gut angefühlt. Hier ist Vertrauen wichtig.“ Heute ist die 53- Jährige Mutter zweier erwachsener Kinder.
Immer beliebter: Elternzeit als Vater
Etwa vier Monate vor Ende der Elternzeit führen Personalabteilung, Führungskräfte und das Elternteil Rückkehr-Gespräche. Schwerpunkte sind die Planung, Organisation und Vorstellungen der Mitarbeiterinnen sowie welche Arbeitszeitmodelle und Aufgabenfelder möglich sind. Gleichzeitig erhalten die Mitarbeiterinnen Infos über Betreuungsangebote und Unterstützungsleistungen, die sie bei der Job-Rückkehr in Anspruch nehmen können. Doch nicht nur Frauen gehen in Elternzeit, mittlerweile nehmen sich auch immer mehr Männer bei medi eine Job-Auszeit, um sich der Erziehung ihrer Kinder zu widmen. Kerstin Heim dazu: „Bei uns ist auch für Väter Elternzeit eine gern genutzte Option – auch von männlichen Führungskräften. Sie müssen keinen Karriere-Knick fürchten wie in manchen Branchen leider noch Usus. Für die Familien ist dies eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Karrieren gleichberechtigter weiterzuverfolgen.“
Frauenförderung als gelebte Praxis
Bei medi wird in allen Bereichen viel in die Weiterbildung und Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert, um diese langfristig zu motivieren und zu halten. Individuell mit Führungskräften abgestimmte Maßnahmen finden dabei sowohl inhouse als auch in Kooperation mit externen Anbietern statt. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin kann ein Entwicklungsgespräch initiieren und so die eigenen Visionen sowie kurzfristigen und langfristigen Wünsche mit dem Vorgesetzten besprechen. Ob Fach- oder Führungskarriere – dadurch entstehen persönlich zugeschnittene Entwicklungen. „Natürlich achten wir auf eine Gleichstellung der Geschlechter und favorisieren nicht automatisch Frauen, nur um uns das auf die Fahne schreiben zu können“, stellt Kerstin Heim klar. „Wir möchten Talente und Führungspersönlichkeiten unabhängig ihres Geschlechts aufbauen, die mit der Firma mitwachsen, ihre Expertise und Bildung einbringen, um souverän Entscheidungen treffen zu können und die Zukunft der Firma aktiv mitzugestalten.“
Gutes Mentoring und persönliche Weiterentwicklung zahlen sich aus
Auch Sandy Wiedemann hat einen beachtlichen Karriereweg hinter sich und ist seit mehr als 22 Jahren bei medi. Angefangen hat sie als Maßnäherin in der Konfektion Flachstrick, sich aber schnell weiterentwickelt. Ihr erster Meilenstein bei medi war Teamleiterin Konfektion Flachstrickfertigung Maß & Serie Arm / Bein. Vor rund sechs Jahren wechselte sie in die Konfektion Rundstrick und hat heute als Teamleitung Konfektion Endkontrolle / Verpackung Serie & Maß 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter sich. „Ich bin von all meinen Vorgesetzten immer gefördert worden und habe viel von ihnen gelernt, vor allem wie entscheidend es ist, als Führungskraft mit gutem Beispiel voranzugehen“, erzählt Sandy Wiedemann. „Als Führungskraft ist mir zweierlei wichtig: der Austausch im Team und nahbar zu sein. Ich habe immer ein offenes Ohr, sowohl für berufliche als auch private Belange. Meine Kolleginnen und Kollegen sollen das Gefühl haben, mit allem zu mir kommen zu können. Deshalb wird Neues auch ausschließlich gemeinsam entwickelt.“ Sandy Wiedemann wird nicht nur im Team geschätzt, sondern auf allen Ebenen von Mitarbeitern wie Führungskräften anerkannt und respektiert. „Wer beruflich und im Hinblick auf die eigene Karriere Fortschritte erzielen möchte, muss neue Kompetenzen und Fähigkeiten erwerben. Dabei können Vorgesetzte helfen, aber auch Coaches, die die berufliche wie persönliche Weiterentwicklung voranbringen. Das setzt ein hohes Maß an Eigeninitiative voraus – unabhängig ob Mann oder Frau!“
„Als Frau ist man in einem Männerberuf häufig noch Exotin – nicht so bei medi!“
Auch in klassischen Männerdomänen wie der IT-Abteilung können Frauen erfolgreich sein und ihren Platz finden. Bei medi leitet eine Frau die Abteilung IT Operation Services mit derzeit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diana Reiß fand den Weg in die IT zunächst über die Ausbildung zur Energie-Elektronikerin und das Studium der Informatik – und ist 2019 ins Unternehmen eingestiegen. Während ihrer beruflichen Laufbahn erwarb sie zahlreiche Zusatzqualifikationen. „Mir wurde in der Berufsberatung gesagt, ich hätte als Frau keine Chance, eine Ausbildung in einem Männerberuf zu bekommen. Schlussendlich hatte ich die Wahl unter drei Arbeitgebern. Vorurteilen, weil ich eine Frau bin, bin ich so gut wie nie begegnet. Wir bei medi haben diverse Teams mit weiblichen Führungskräften. Und die IT ist wie viele andere Bereiche keine reine Männersache. Wir ziehen an einem Strang und ergänzen uns“, freut sich Diana Reiß. „Ich würde mir wünschen, dass sich junge Leute bei ihrer Berufswahl nicht mehr an Klischees orientieren und auch die Aufklärung und das Interesse über Geschlechter-untypische Berufe zunimmt – davon profitieren am Schluss alle.“
Frauenförderung ist keine Einbahnstraße
Für Kerstin Heim sind Sandy Wiedemann und Diana Reiß nur zwei Beispiele von vielen ambitionierten Frauen bei medi, die ihren Weg konsequent gehen: „Natürlich gibt es immer noch viel zu tun. Wichtig ist uns, konsequent weiter daran zu arbeiten, dass sich alle am Arbeitsplatz wohlfühlen und ihre Potenziale entfalten können. Wir möchten eine diskriminierungsfreie Unternehmenskultur schaffen, in der Diversität ausdrücklich unterstützt wird. Denn wir sind stolz darauf, dass so viele starke Frauen bei medi ihre berufliche Bestimmung gefunden haben und sich stetig weiterentwickeln. Aufgrund ihrer Talente, Erfahrungen, Kenntnisse und ihrer Persönlichkeit ist es möglich, die Erfolgsgeschichte von medi weiterzuschreiben und die Zukunft zu sichern. Zusätzlich spielen sie eine Vorreiterrolle und ebnen auch anderen Frauen den Weg in Führungspositionen.“ Aktuell beträgt bei medi der Anteil von Frauen in Führungspositionen 41 Prozent.