Die Initiative ZUHÖREN.DRAUSSEN installierte in Zusammenarbeit mit den Bezirken und den zentren plus zwölf ZUHÖR.Bänke in Düsseldorf. Rund 80 ehrenamtliche Zuhörer:innen sind auf den Bänken aktiv, um Bürger:innen zum Gespräch einzuladen und so das Sozialklima im Viertel zu fördern.
Der Winter naht: die Tage werden kürzer und kälter. Mütze und Schal helfen gegen eisige Temperaturen, doch miteinander reden spendet Wärme, die Kleidung nicht zu geben vermag. Daher bringt die Düsseldorfer Initiative ZUHÖREN.DRAUSSEN, gemeinsam mit den Bezirksvertretungen und zentren plus zwölf ZUHÖR.Bänke nach Düsseldorf. Das Projekt wird von der Deutschen Postcode Lotterie finanziert, die Bezirksvertretungen leisten eine Anschubfinanzierung für ihre Stadtteile.
Pandemie-Isolation brachte Initialzündung
„Die ZUHÖR.Bänke sind ein gemeinschaftliches Projekt, bei dem ehrenamtliche Zuhörer:innen sich Zeit nehmen, anderen Menschen zuzuhören“, so Christine von Fragstein, Initiatorin von ZUHÖREN.DRAUSSEN. Sie hatte die Idee während der Corona-Pandemie entwickelt, als es nur wenige Gelegenheiten gab, sich auszutauschen. Gestartet hat sie mit einem „Ich höre Dir zu“ – Schild auf einer Park-Bank. „Die Bänke sind nicht nur physische Orte des Zuhörens, sondern auch Symbol für Mitmenschlichkeit und Gemeinschaft in einer Zeit, die häufig von Stress und Isolation geprägt ist“, erklärt die Initiatorin. „Sie laden ein, über Sorgen zu reden, ermutigen aber auch, schöne Momente und bewegende Geschichten zu teilen.“
Beliebt bei Einsamen, Senior:innen, Migrant:innen und vielen mehr
Rund 80 ehrenamtliche Zuhörer:innen sind für ZUHÖREN.DRAUSSEN im Einsatz. Und viele Institutionen der Stadt unterstützen die Initiative – angefangen beim Oberbürgermeister, über die Bezirksvertretungen, den zentren plus bis hin zu Migrant:innen-Organisationen. „Wir freuen uns, dass das Konzept der ZUHÖR.Bänke so gut aufgenommen wird, insbesondere in Zeiten von Einsamkeit, Spaltung und Ausgrenzung“, unterstreicht der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. „Gerade in krisengeplagten Zeiten wie heute sehnen sich viele Menschen nach einem offenen Ohr und ein Ort des Verständnisses. Eben den schafft dieses niederschwellige Begegnungs-Angebot im öffentlichen Raum.“
Zuhören mit Programm aus den Stadtteilen
Um die neuen ZUHÖR.Bänke gestalten die jeweiligen Kooperationspartner aus den Stadteilen ein Programm mit festen Zeiten. Ehrenamtliche freuen sich auf Menschen, die einfach mal plaudern, ihre Sorgen teilen, oder von bewegenden Erlebnissen berichten möchten. Das Gartenamt hat die Bestandsbänke neu beschildert. Auf jeder Bank befindet sich ein QR-Code, der auf die ZUHÖR.Bänke-Website führt. Dort ist das monatsaktuelle Programm zu finden. Interessierte neue Zuhörer:innen sind stets bei ZUHÖREN.DRAUSSEN willkommen. Sie werden von der Initiative geschult und laufend weitergebildet.
Fotoquelle: Michael Lübke