Was einst auf den Spuren Turnvater Jahns begann hat heute Weltklasseniveau erreicht: In Wattenscheid geben sich Deutsche und Internationale Meister/innen den Staffelstab in die Hand. Hier ist sportliche Höchstleistung bis zu Olympia das erklärte Trainingsziel.
Die Wurzeln der heutigen Kaderschmiede reichen mit der Gründung des Bürgerlichen Turnverein Wattenscheid bis in das Jahr 1901 zurück. 1966 begann der „Aufbruch in die Leichtathletik-Abteilung“ mit dem Ziel, leistungsstarke Sportler zu trainieren und zu fördern. Erfolge bestätigten das Engagement, so dass 1971 der TV Wattenscheid 01 e.V. Leichtathletik als eigenständiger Verein gegründet wurde. Besonders setzte sich der Textilunternehmer Klaus Steilmann für die Sportförderung ein und zeigte sich bis zu seinem Tod sogar mit privaten Mitteln großzügig. 1987 unterstützte der Deutsche Sportbund den TV 01 mit der Einrichtung des Olympia-Stützpunktes in Bochum. Ergänzend wurde 2001 das Klaus-Steilmann-Haus als Sportinternat mit finanzieller Unterstützung und in Trägerschaft der Stadt Bochum eröffnet. Zurzeit nutzen 20 Leichtathleten ab 15 Jahren dieses Angebot.
Medallienschmiede
In 40 Jahren stellte der Verein 52 Olympiateilnehmer und gewann bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen insgesamt 50 Medaillen. In diesem Zeitraum wurden über 300 deutsche Meistertitel gewonnen. Wattenscheid ist heute ein wichtiges Zentrum für Leichtathletik in Deutschland – ein Viertel der Nationalmannschaft trainiert an der Hollandstraße.
Unterstützer
77 Athleten im TV Wattenscheid 01 werden am Bundesstützpunkt des Deutschen Leichtathletik Verbandes finanziell unterstützt. Neben den Stadtwerken Bochum und der Krankenkasse Viactiv greift der Sportausrüster Puma kräftig unter die Arme. „Ohne diese Unterstützung könnten Sportler ihr Trainingspensum nicht absolvieren und keine Höchstleistungen erzielen“, erläutert Michael Huke, selbst ehemaliger Leistungs-Sprinter und Olympiateilnehmer 1996, als Manager und Leistungssportkoordinator des TVW 01 das Thema Sport-Sponsoring.
Talentförderung
Die Mitglieder in Wattenscheid sind mindesten 8 Jahre alt. Über Sichtungswettkämpfe, Empfehlungen benachbarter Vereine und über Rekrutierungen aus Sport-Eliteschulen werden die Nachwuchstalente rekrutiert. Für seine Jugendarbeit wurde der Verein gleich viermal (1996, 2005, 2011, 2017) mit dem „Grünen Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ von der Dresdner Bank ausgezeichnet. 700 Mitglieder sind es insgesamt, einschließlich der 1992 gegründeten Abteilung Behindertensport. Auch mit dieser Abteilung steht der TV 01 an der deutschen Leistungsspitze.
Stadionausbau
Trainingsort des TV Wattenscheid 01 ist das Lohrheidestadion an der Hollandstraße, das 2001 zu einer international wettkampftauglichen Sportstätte ausgebaut wurde. Mittlerweile ist es in die Jahre gekommen und soll nach Dafürhalten der Stadt Bochum bis 2024 als einziges Leichtathletikstadion der Kategorie A in NRW auch für internationale Meisterschaften umgebaut werden. Es mangelt an überdachten Tribünenplätzen und zusätzliche Trainingsflächen sollen entstehen.
Wenn der TV 01 entscheiden könnte, ganz klar, dann würde die ganze Rhein-Ruhr Region im Jahr 2034 zur olympischen Zone erklärt!
Sieben Medaillen, mehr hat kein anderer Verein bei den 120. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig 2020 gewonnen:
Gold gewannen Christina Honsel im Hochsprung und Marius Probst über die 1500 Meter. Silber holten Robin Erewa (200 Meter), Erik Balnuweit (110 Meter Hürden), Daniel Jasinski (Diskuswurf) und Julia Ritter (Kugelstoßen). Bronze für Julia Ritter (Diskuswurf).
Informationen unter www.tv-wattenscheid-01.de
