Brustkrebs ist mit Abstand die häufigste Krebsart bei Frauen. Im Jahr 2020 erhielten in Deutschland rund 70.550 Frauen die Diagnose. Im Vergleich zu anderen Krebsarten ist Brustkrebs jedoch in den meisten Fällen gut heilbar, insbesondere, wenn er rechtzeitig erkannt wird und sich noch keine Metastasen gebildet haben. Um die Öffentlichkeit auf die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Brustkrebs aufmerksam zu machen, wurde 1985 der Brustkrebsmonat Oktober ins Leben gerufen. Auch Esther Beltrán erhielt 2012 mit 48 Jahren die Diagnose Brustkrebs. Bei einer Operation wurden befallene Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt. Rund drei Monate später entwickelte sich ein Lymphödem im linken Arm. Seitdem geht sie regelmäßig zur Lymphdrainage und trägt einen medizinischen Kompressionsarmstrumpf. Im Interview erzählt die Spanierin und Testimonial des Medizinprodukte-Herstellers medi, wie sie gelernt hat, mit ihrer Erkrankung umzugehen und wie sie gestärkt daraus hervorgegangen ist.
Liebe Frau Beltrán, wie wurde bei Ihnen die Diagnose Brustkrebs festgestellt?
„Das war reiner Zufall. Ich hatte eine Bronchitis, bin aber trotz Antibiotika nicht richtig auf die Beine gekommen. Meine Blut- und Urintests waren einwandfrei, weshalb mich mein Hausarzt zum Gynäkologen überwiesen hat. Dieser hat beim Abtasten meiner linken Brust einen Knoten entdeckt. Eine Ultraschalluntersuchung hat den Verdacht auf Brustkrebs bestätigt. Dann ging es ganz schnell: Ich wurde operiert und die befallenen Lymphknoten aus meiner Achselhöhle entfernt. Es folgten mehrere Chemotherapien und Bestrahlungen. Die Behandlung zog sich insgesamt ein Jahr, da es zu Komplikationen nach der Operation kam und ich eine schwerwiegende Lungen- und Herzbeutelentzündung entwickelte. 2013 war eine Mastektomie notwendig, meine linke Brust wurde vollständig entfernt. Präventiv ließ ich mir auch die andere gesunde Brust abnehmen, da das Risiko einer erneuten Erkrankung zu hoch war.“
Wie ging es Ihnen in dieser Zeit?
„Ich stand anfangs unter Schock – die Diagnose hat mich kalt erwischt! Der Knoten lag so tief im Gewebe, dass ich ihn selbst nicht bemerkt hatte. Die Nebenwirkungen meiner Chemotherapie waren immens! Ich habe kaum etwas gegessen, mir war übel, ich war müde und erschöpft, hatte Glieder- und Muskelschmerzen. Körperlich und mental ging es mir sehr schlecht. An sich waren sechs Chemotherapien vorgesehen, aber die letzte habe ich nicht mehr geschafft, weil ich mit einer Lungenentzündung und Pleuraerguss (Ansammlung von Flüssigkeit im sogenannten Pleuraspalt zwischen dem Rippen- und dem Lungenfell) erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Zusätzlich entwickelte sich ein Lymphödem im Stadium III – mein linker Arm wurde immer dicker.“
Wie wird das Lymphödem seitdem behandelt?
„Ich habe einmal pro Woche manuelle Lymphdrainage und trage regelmäßig einen medizinischen Kompressionsarmstrumpf. Auch wenn ich anfangs die notwendige medizinische Kompression schwer akzeptieren konnte, ermöglicht mir die Versorgung einen Alltag ohne Schmerzen. Ohne sie schwillt mein Arm sofort wieder an. Ich bin sehr froh, in dieser Zeit liebe Menschen um mich gehabt zu haben, die mich unterstützten: allen voran meine Eltern, meine Kinder und mein Mann. Es war ein schwieriger Prozess, sich nach einer Mastektomie wieder als Frau zu fühlen. Aber mein Partner hat mir immer wieder gesagt und gezeigt, wie schön er mich findet. Er hat mich ermutigt und mir Halt gegeben. Zudem war ich in psychologischer Behandlung. Nur deshalb habe ich meinen Lebensmut nicht verloren, sondern versucht, positiv mit der Erkrankung umzugehen und motiviert zu bleiben. Auch die ärztliche und therapeutische Betreuung war optimal – ich habe nur gute Erfahrungen gemacht.“
Welche medizinische Kompressionsversorgung tragen Sie?
„Es ist der flachgestrickte medizinische Kompressionsarmstrumpf mediven 550 Arm von medi. Er umschließt meine Finger sowie meine Hand und reicht den Arm hinauf bis zur Achselhöhle. Ich liebe die vielen Farben und Kristall-Motive als Blickfang und habe für jedes Outfit die farblich passende Versorgung. Am meisten überzeugt mich allerdings der Komfort: Der Kompressionsarmstrumpf ist angenehm zu tragen und schneidet nicht ein. Zudem wird der Lymphfluss angeregt und die Durchblutung verbessert. Ehrlich gesagt: Ich finde alles daran klasse!“
Wie hat sich Ihr Lymphödem seit der Diagnose entwickelt?
„Es ist wesentlich besser und mein Armumfang hat sich merklich reduziert. Allerdings variieren die Ausmaße je nach Wetter und Jahreszeit. Ich lebe in Cádiz (Spanien), wo es im Sommer sehr heiß werden kann – dann ist mein Arm etwas dicker. Ein Lymphödem kann nicht geheilt werden, aber als Betroffene kann ich viel zur Verbesserung beitragen. Ich trage meine medizinische Kompressionsversorgung täglich, oft auch nachts, gehe regelmäßig zur manuellen Lymphdrainage, pflege meine Haut und bewege mich viel. Außerdem versuche ich, mich so gesund wie möglich zu ernähren: Gemüse, ein wenig Fleisch und vor allem viel Fisch, den es hier an der Küste fangfrisch gibt.“
Sie sind Testimonial für die neue Design-Kampagne von medi. Wie haben Sie das Shooting in Calpe an der Costa Blanca erlebt?
„Das war ein wahr gewordener Traum! Es war das erste Mal, dass ich an einem professionellem Foto-Shooting teilgenommen und für einen Fotografen wie ein richtiges Model gepost habe. Die Chemie mit dem Produktionsteam und den anderen Gesichtern der mediven Design-Kampagne hat sofort gestimmt – die Stimmung am Set war super und wir hatten eine großartige Zeit! Wir sind zwar alle unterschiedliche Persönlichkeiten, aber ebenso Kämpfer:innen. Wir haben unseren Lebensmut zurückgewonnen und gehen selbstbestimmt unseren Weg. Deshalb war mein persönliches Highlight auch der Austausch im Team. Mit allen Beteiligten bin ich heute noch in Kontakt. Für mich waren es unvergessliche Tage!“
Auf Social Media zeigen Sie sich gut gelaunt in farbenfrohen Outfits. Wie wichtig ist Mode für Sie, gerade in Bezug auf Ihr Lymphödem?
„Einerseits kann Mode die eigene Stimmung positiv beeinflussen, andererseits kann ich dadurch meine Individualität und Persönlichkeit nach außen tragen. Ich glaube an die psychologische Wirkung von Farben. Deshalb wähle ich meist farbenfrohe Looks – in Schwarz sieht man mich selten. Für mich ist Mode Kunst! Ich mag es fröhlich, bunt und ausgefallen. Seit meiner Lymphödem-Erkrankung bin ich noch modemutiger und wähle farblich abgestimmte Kleidung zu meinem medizinischen Kompressionsarmstrumpf. Manchmal Ton in Ton, zum Beispiel mit den neuen mediven Trendfarben Lichtblau und Rostrot, manchmal kontrastierende Farben – oder für den großen Auftritt mit auffälligen Ohrringen und Halsketten. Ich werde häufig auf meine Kleidung angesprochen, insbesondere auf meine Kompressionsversorgung: Viele halten das medizinische Hilfsmittel für einen stylishen Handschuh und sind überrascht, wenn ich sie aufkläre.“
Wie schaffen Sie es, so optimistisch und fröhlich zu bleiben?
„Die Diagnose Brustkrebs war ein tiefer Einschnitt in mein Leben und hat mich komplett aus meiner Komfortzone geworfen. Ich bin von Natur aus ein sehr optimistischer Mensch, aber von heute auf morgen war alles, was vorher sicher und selbstverständlich war, infrage gestellt. Wichtig war, mich mit anderen Krebserkrankten zu vernetzen, zu verstehen, was ihnen geholfen hat, besser mit der Situation umzugehen, und wie die Therapie aussieht. Ich habe mich intensiv mit meinen Ängsten auseinandergesetzt – allerdings im Lauf der Jahre auch gelernt, dass sich die Gedanken nicht ausschließlich um meine Krebserkrankung und mein Lymphödem drehen dürfen. Ja, das Gespenst des Krebses ist immer noch präsent und ich gehe regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen, aber ich habe ihn überwunden, er liegt in der Vergangenheit. Heute schätze ich die kleinen Dinge im Leben sehr und lebe bewusst einen Tag nach dem anderen. Nur morgens aufzuwachen, erfüllt mich bereits mit großer Dankbarkeit und Glück.“
Was möchten Sie nach all Ihren Erfahrungen anderen Betroffenen weitergeben?
„Sucht Kontakt zu anderen Patient:innen, tauscht euch aus und helft einander. Habt Geduld mit Familie und Freund:innen – auch sie sind anfangs überfordert und müssen lernen, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Lasst euch von Rückschlägen nicht unterkriegen und richtet den Blick nach vorne, so werdet ihr die Situation gemeinsam besser bewältigen. Motiviert gesunde Menschen, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen und gut auf sich zu achten. Und vergesst nie: Genießt das Leben, denn es ist wunderbar!“
Liebe Frau Beltrán, herzlichen Dank für das Interview.